Nistkästen für Vögel

Wo Höhlen- und Halbhöhlenbrütern natürliche Hohlräume in alten Bäumen und Mauernischen fehlen, und dies ist in fast allen Neubaugebieten so, bieten künstliche Nistkästen bzw. Nisthilfen einen oft wirkungsvollen Ersatz. Mit dem natürlichen Baumaterial Holz lassen sich mit etwas handwerklichem Geschick kostengünstige Kästen bauen.

Praktische Anleitungen zum Selbstbau erhalten Sie z. B. beim NABU Landesverband Baden-Württemberg, E-Mail: nabu.bw@t-online.de

Im Handel sind auch Holbetonkästen erhältlich, welche allerdings relativ teuer sind aber durch die gute Witterungsbeständigkeit auch sehr viele Jahre ihren Zweck erfüllen. Wichtig ist, und dies setzt einige Kenntnisse über die heimische Vogelwelt voraus, dass man weis welche Vogelarten in der Gegend vorkommen oder bei geeigneten Bedingungen vorkommen können. Sinnvoll ist es, sich diesbezüglich bei einem örtlichen Vogelkenner Rat einzuholen. Z. B. würde die Aufhängung einer Steinkauzröhre am Waldrand von Freiburg-Günterstal dieser Vogelart nichts nützen, da dort kein geeigneter Lebensraum vorhanden ist, am Ortsrand einer Kaiserstuhlgemeinde wäre eine Montage schon sinnvoller.

Tipps zur Aufhängung und Reinigung der Nistkästen:

  • Das Einflugloch zeigt nach Osten oder Südosten.
  • Der Kasten sollte nicht der prallen Sonne ausgesetzt sein.
  • Aufhängehöhe ab ca. 2 m.
  • Aufhängung katzensicher, an einem möglichst ungestörten Baum oder Gebäudeteil.
  • Sind mehrere Kästen vorhanden, so sollte zumindest 1 Kasten erst ab etwa Anfang Mai aufgehängt bzw. geöffnet werden. So finden auch spät aus dem Winterquartier heim-kehrende Vögel (z. B. Schnäpper) noch einen unbesetzten Kasten vor.
  • Die Reinigung sollte in den Monaten September bis Dezember durchgeführt werden. Das alte Nest wird völlig entfernt und das Kasteninnere mit einer Bürste gereinigt.

Wichtiger als der Bau von Nistkästen ist es jedoch, den Lebensraum für die heimischen Tiere und Pflanzen zu erhalten oder wieder herzustellen.

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Dieser Holzbeton- Nistkasten wurde unter dem Dachvorsprung einer Hausfassade montiert. Ein Hausrotschwanz (Weibchen) füttert seine Jungen.

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In Nistkästen kann man gelegentlich auch die nachtaktiven Siebenschläfer antreffen. Den Winterschlaf, welcher ca. 7 Monate dauert, verbringen sie aber nicht in den Kästen.