Seltene Gäste

In der klimabegünstigten Region Südbaden hat die mediterrane Gottesanbeterin (Mantis religiosa) das Hauptverbreitungsgebiet in Deutschland. In sonnigen und trockenen Lebensräumen, im Markgräflerland und um Freiburg sowie besonders am Kaiserstuhl, können die wechselwarmen Tiere angetroffen werden.

An warmen Herbsttagen sind Beobachtungen der braun- oder grüngefärbten Insekten bis Anfang November möglich. Dies auch in naturnahen Hausgärten mit geeigneten Strukturen wie trockene Wiesenbereiche mit hohem Bewuchs oder Gebüschränder. Wer das Gras abschnittsweise und zeitlich versetzt mäht, dabei jeweils den Bewuchs höher als das üblich Maß zulässt, schafft solche Biotope.

Männchen werden bis 60 mm und Weibchen bis ca. 75 mm lang. Die Nahrung besteht aus allerlei Insekten bis fast zur eigenen Körpergröße. Im Sommer legen die Weibchen ihre Eier an Steinen oder Pflanzen etc. klumpenweise in einem Kokon ab. Die Larven schlüpfen dann im Frühjahr und entwickeln sich nach 7-8 Häutungen im Herbst zu erwachsenen Tieren.

Der Name Gottesanbeterin kommt durch die Haltung der Vorderbeine, welche einem im Gebet versunkenen Christen mit gefalteten Händen gleicht.

 

nashornkäfer

Der abgebildete ca. 40 mm lange Nashornkäfer, ein Männchen mit seinem nach hinten gebogenen Horn, wurde in einem Komposthaufen bei Staufen im Breisgau gefunden. Ursprünglich hat diese Käferart Eichenwälder bewohnt. Heute sind die Tiere aber auch in Mistbeeten, in Komposthaufen und unter Baumstümpfen zu finden. An warmen Frühlings- und Sommerabenden sind die Käfer auch fliegend zu beobachten, tagsüber werden dunkle Verstecke aufgesucht.